Auftrag vorher-nachher: Großpappas Schreibtisch, 50er Jahre

Dieser Schreibtisch ist ein „Herzensstück“ der Kundin und ein echtes „Möbel mit Geschichte“.
Seine Verwandlung hin zum modernen, farblich kontrastreich und peppig gestalteten Möbel war ein richtig spannender Prozess. Dieser Auftrag war ein „Vor-Ort“ Auftrag mit Anreise nach Hamburg.

Die Kundin schrieb mir:
„Der Schreibtisch ist aus den 50er Jahren, von meinem Großvater, den ich leider nicht mehr kennenlernte.
Er wurde trotzdem immer „Großpappas Schreibtisch“ genannt. Die Familie meines Vaters war nach Krieg und Vertreibung in Bad Homburg wieder zusammengekommen. Irgendwann konnten meine Großeltern, die aus Schlesien kamen, einen landwirtschaftlicher Nebenerwerbshof erstehen, der zu Wohnungen für die Familie umgebaut wurde.
Auf diesem Hof erlebte ich, 1966 geboren, meine frühe Kindheit.
Dieser Schreibtisch ist für mich ein Herzensstück – er nahm in Großmammas Wohnzimmer, in dem ich so oft war, einen ganz zentralen Platz ein. Hier erledigte sie ihre Post, hier führte sie Telefonate. Telefonieren war mit Gesprächstarifen für Orts- und Ferngespräche damals noch etwas ganz besonderes. Ich war eines ihrer 6 Enkelkinder, die auf dem Hof lebten.
Ich erinnere mich noch genau, wie ich als 5- oder 6-jährige vor dem Schreibtisch stehend mein allererstes Telefonat mit meiner Schwester Kerstin führte.
Nach dem Tod meiner Großmutter kam der sehr praktische Schreibtisch zu mir.
Obwohl ich ihn bestmöglichst hütete, wurde er als Heimarbeitsplatz stark beansprucht, zudem nagten schon vorher die Zeichen der Zeit an ihm.
Nach meinem Umzug von Hessen nach Hamburg vor kurzem war ich unschlüssig, was ich mit dem geliebten, praktischen, aber nun doch zu unansehlichen Stück, tue. Dazu wünschte ich mir statt dem dunklen Möbel jetzt etwas leichtes, lichtes, farbiges.
Da habe ich von den Auftragsarbeiten bei Trewiens erfahren – ich habe kurzentschlossen das Gespräch gesucht und ihn nach der Zusendung von Fotos und einer Beratung in Auftrag gegeben.
Ich wünschte mir 3 Farben und Stellen, wo noch die Holzstruktur zu retten und zu sehen ist. Nachdem wir dazu ein Farbkonzept entwickelt hatten, nahm Ulrike Niewerth sich meines Schreibtisches mit Farbe, Lack, Schleifgerät und großem Sachverstand an.
Auf dem Balkon im 2. Stock und in der Wohnung verwandelte sie ihn in dreieinhalb Tagen zu einem Schmuckstück.
Ich konnte meine Vorstellungen und ganz neue Ideen sogar noch in den Prozess einbringen.

So hat der Schreibtisch jetzt – wie früher – wieder einen zentralen Platz!
Ich werde ihn irgendwann an meine Nichte oder einen Neffen verschenken.“